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Anti-Greek Polemics in the 13th Century

Andrea Riedl adds a new chapter to our knowledge of the medieval tensions between the West and the East. She presents the edition of the Tractatus contra Graecos, written by an anonymous Dominican monk who worked in thirteenth-century Constantinople. It is volume 303 of the Continuatio Mediaevalis (CCCM 303).

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Das 13. Jahrhundert stellt eine zentrale Epoche für die Geschichte der Beziehungen Ost- und Westkirche dar. Die Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im Jahr 1204 und die daran anschließende Etablierung eines sogenannten Lateinischen Kaiserreichs (1204-1261) gilt heute sowohl in der Forschungslandschaft, als auch in den Erinnerungskulturen der Kirchen als signifikantes Ereignis auf der Bruchlinie zwischen dem lateinischen Westen und dem griechischen Osten. Den gerade erst neu gegründeten Mendikantenorden kam vor dem Hintergrund ihres missionarischen Ordensauftrags und wesentlich unterstützt durch ihre flächendeckenden Ordensstrukturen eine gewichtige Rolle innerhalb der literarisch-theologischen Kontroverse mit den Byzantinern zu. Als Meilenstein dieser Kontroverse präsentiert die vorliegende kritische Edition das Dossier eines anonymen, in Konstantinopel tätigen Dominikaners unter dem Titel Tractatus contra Graecos (1252). Dieses Werk, das weite Verbreitung vor allem im Umkreis der (Unions-)Konzilien des 15. Jahrhunderts erfahren hat, stellt auf lateinischer Seite die erste systematische und griechisch-patristisch untermauerte Behandlung jener vier Konfliktpunkte dar, die in dieser Form von nun an standardmäßig auf der Agenda der ost-westlichen Debatten standen (Filioque, Azymen, Purgatorium/Eschatologie und Primat Roms). Zudem bietet der Traktat in Form eines Appendix einen reichen Schatz an klassischen und zeitgenössischen Quellen, die zum Teil singuläre Überlieferungszeugen sind. Vor diesem Hintergrund ist der Tractatus contra Graecos ein wertvolles Dokument nicht nur für die Beziehungsgeschichte zwischen östlich und westlich geprägter Theologie, sondern zudem ein Baustein zur Geschichte und Theologie des Dominikanerordens in der noch jungen Randprovinz "Graecia".


Andrea Riedl; Fachbereichsleitung Kirchengeschichte an der TU Dresden; davor wissenschaftliche Mitarbeiterin (postdoc) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und Projektleiterin des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF; Studium der Katholischen Fachtheologie (2009) und der Klassischen Philologie (2011) an der Karl-Franzens-Universität Graz/AT; Auslandsstudium an der Orthodoxen Theologischen Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki/GR (2006/07); Doktorat im Fach Katholische Theologie, Kirchengeschichte (2016), an der Universität Wien/AT; Visiting Researcher am Medieval Institute der University of Notre Dame/IN (2017/18); Projektmitarbeiterin bei den Monumenta Germaniae Historica München/DE (2018/19)

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